Welttag der Toleranz am 16. November
Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem andern ähnlich, das eine symmetrisch, das andere nicht, und doch alle gleich wichtig dem Ganzen.
Gotthold Ephraim Lessing
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Earl King – Love Is The Way Of Life
Die beiden Kids Kenita & Michaela habe ich im Sommer 2006 aufgenommen – bleibt zu hoffen, daß sie auch heute noch ein Herz und eine Seele sind und keine Zwietracht ihr Leben zerfrißt und zerstört.
Der internationale Tag für Toleranz findet jedes Jahr am 16. November statt. Der Gedenktag geht zurück auf den 16. November 1995: damals unterzeichneten 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO feierlich die Erklärung von Prinzipien der Toleranz. Seitdem erinnert die UNESCO mit dem Tag für Toleranz an jene Regeln, die ein menschenwürdiges Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen auf unserem Planeten ermöglichen.
Ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich werde mich in Stücke reißen lassen dafür, daß Sie Ihre Meinung sagen können. – Voltaire
Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen. Laut UNESCO ist Toleranz “eine Tugend, die den Frieden ermöglicht”, und dazu beiträgt, “den Kult des Krieges durch eine Kultur des Friedens zu überwinden”. Sie stützt sich auf Werte wie die Menschenrechte und Grundfreiheiten eines jeden Menschen.
Ich verlange nicht, daß der Kleinbürger seine Moral aufgibt, ich verlange nur, daß er mir meine läßt. – José Ortega y Gasset
Robert Walser phantasiert uns vor, wie eine friedliche Welt voller Liebe, Achtung und Toleranz aussehen könnte:
Freundlich sind dort die Menschen. Sie haben das schöne Bedürfnis, einander zu fragen, ob sie einander unterstützen können. Sie gehen nicht gleichgültig aneinander vorbei, aber ebensowenig belästigen sie einander. Liebevoll sind sie, aber sie sind nicht neugierig. Sie nähern sich einander, aber sie quälen einander nicht. Wer dort unglücklich ist, ist es nicht lange, und wer sich dort wohl fühlt, ist nicht dafür übermütig. Die Menschen, die dort wohnen, wo die Gedanken wohnen, sind weit davon entfernt, eine Lust in irgend jemand anderes Unlust zu finden und eine abscheuliche Freude zu fühlen, wo ein anderer sich in Verlegenheit befindet. Sie schämen sich dort jeglicher Schadenfreude; lieber sind sie selber beschädigt, als daß sie gerne sähen, wie ein anderer Schaden nimmt. Diese Menschen haben insofern ein Bedürfnis nach Schönheit, als sie nicht gerne ihres Mitmenschen Schaden sehen. Alle Leute wünschen dort allen nur das Beste.
Keiner lebt dort, der nur sich selber Gutes wünschte und nur seine Frau und seine Kinder wohl aufgehoben wissen will. Er will, daß auch des andern Frau und des andern Kinder sich glücklich fühlen. Wenn ein Mensch dort irgend einen Unglücklichen sieht, ist sein eigenes Glück auch bereits zerstört, denn dort, wo die Nächstenliebe wohnt, ist die Menschheit eine Familie, und es kann dort niemand glücklich sein, wenn nicht jedermann es ist. Neid und Mißgunst sind dort unbekannt, und die Rache ist ein Ding der Unmöglichkeit. Kein Mensch ist dort dem andern im Weg, es triumphiert keiner über den andern. Wo einer Schwächen an den Tag legt, findet sich niemand, der sie sich alsogleich zu Nutzen macht, denn es nehmen alle eine schöne Rücksicht aufeinander. Der Starke und Mächtige kann dort nicht Bewunderung ernten, denn alle besitzen eine ähnliche Kraft und üben eine gleichmäßige Macht aus. Die Menschen geben und nehmen in anmutigem, Vernunft und Verstand nicht verletzendem Wechsel. Liebe ist dort das bedeutendste Gesetz; Freundschaft die vorderste Regel. Arm und reich gibt es nicht. Keine Könige und keine Kaiser hat es dort, wo der gesunde Mensch wohnt, je gegeben. Die Frau herrscht dort nicht über den Mann, der Mann aber ebensowenig über die Frau. Es herrscht niemand, außer jedermann über sich selber. Alles dient dort allem, und der Sinn der Welt geht deutlich dahin, den Schmerz zu beseitigen. Niemand will genießen; die Folge ist, daß alle es tun. Alle wollen arm sein; hieraus folgt, daß niemand arm ist. Dort, dort ist es schön, dort möchte ich leben. Unter Menschen, die sich frei fühlen, weil sie sich beschränken, möchte ich leben. Unter Menschen, die einander achten, möchte ich leben. Unter Menschen, die keine Angst kennen, möchte ich leben. Ich sehe wohl ein, daß ich phantasiere.
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Keb‘ Mo‘ – Everybody Be Yo’self
Dort, dort ist es schön, dort möchte ich leben… Ich auch! Und Sie? Toleranz läßt sich lernen. Wie? So:
Kein Baum belehrt den anderen, so zu wachsen, wie er wächst. Aber wir sind lauter Propheten. – Karl Heinrich Waggerl
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Morcheeba – Be Yourself
Von Menschen und Bäumen – Persische Parabel
Alles scheint möglich. Fast alles. Ebendeshalb lohnt es sich, sehr genau über den Unterschied zwischen dem Machbaren und dem Wünschbaren nachzudenken. In welcher Welt wollen wir leben? Was wollen wir unseren Kindern zeigen? Was heißt es, ein gutes Leben zu führen? – Ariadne von Schirach
In der Eisbrecher-Bibliothek gibt’s viele weitere literarische Geschichten, philosophische Texte und brillante Aphorismen, aus denen Sie lernen können, was ein gutes Leben ausmacht und was nicht. Intoleranz, Haß und Gewalt gehören mit Sicherheit nicht zu einem guten Leben.
Die Philosophie hat Lehren für den Anfang
wie für das Ende des Menschenlebens.
Michel de Montaigne
Lesen, Lernen & Leben
- Rudi – Welttag der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober
- Rudi – Welttag der Suizidprävention am 10. September
- Rudi – Das gute Dutzend – Meine 12 Regeln eines guten Lebens
- Rudi – Rudis neues Wörterbuch : Choosing Wisely
- Rudi – Das Wort & Lied zur Lebensveränderung
- Rudi – Alt und weise statt Jung und ausgebrannt
- Erhart Kästner – Der Tod vor dem Tod
- Muriel Barbery – Die verachtenswerte Leere der bürgerlichen Existenz
- Ludwig Hohl – Du habest die große Idee, dein Leben zu ändern
- Ludwig Hohl – Dummheit oder Faulheit?
- Ernst Wiechert – Lesen & Leben
- Christiane zu Salm – Dieser Mensch war ich – Nachrufe auf das eigene Leben
- Rudi – Bevor ich sterbe, will ich …
- Persische Parabel – Von Menschen und Bäumen
- Rudi – Sinntankstelle Bibliothek 24/7 geöffnet
Die Philosophie muß uns nicht bloß erleuchten und erwärmen, sondern auch in Tätigkeit setzen: so erwärmt und bewegt die Sonne die Planeten. – Jean Paul
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Keb‘ Mo‘ – Stand Up (And Be Strong)
Heilig sei dir der Tag.
Goethe
Jeder Tag, den du morgens betrittst, ist heiliger Grund. Mach keine Müllkippe draus. – Rudi Lehnert
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Hosea Hargrove – I Love My Life
Wer das Leben nicht schützt,
der verdient es nicht.
Leonardo da Vinci
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Harry Manx – Make Way For The Living
Du mußt dein Leben verändern.
Rainer Maria Rilke
Dieselben Dinge täglich bringen langsam um.
Ernst Bloch
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Snowy White’s Blues Agency – Change My Life
When you’re in trouble,
the Blues is the man’s best friend.
Otis Spann
The Blues is the roots and the rest are the fruits.
Willie Dixon