Trau keinem Arzt, sein Gegengift ist Gift.
William Shakespeare
Ob Sie’s glauben oder nicht: Ich bin 68, putzmunter und rundum gesund ! und das ohne Medikamente ! und zwar seit nunmehr 50 Jahren ! Mit 18 habe ich zum letzten Mal Medikamente geschluckt, und zwar auf ärztliche Verordnung, und zweimal ging das jämmerlich schief. Ein scheinbar simples Grippemittel sorgte dafür, daß der Schnupfen zwar unterdrückt wurde, aber auf Kosten eines stetig steigenen Eiterspiegels in den Nasennebenhöhlen. Als die Kopfschmerzen immer stärker wurden und partout nicht nachlassen wollten, suchte ich einen HNO-Spezialisten auf. Diagnose: 5 vor 12! In ein paar Tagen hätte der Eiter das Gehirn erreicht… Seither mache ich einen großen Bogen um Ärzte aller Art. 50 Jahre ohne Ärzte – 50 Jahre ohne Medikamente. Das funktioniert, und zwar bestens!
„Mens sana in corpore sano“
ist ein törichter Ausspruch: der gesunde Körper
ist ein Produkt des gesunden Geistes.
George Bernard Shaw
Nicht immer ist medizinisches Handeln sinnvoll. Hierzu veröffentlicht die amerikanische Ärzte-Initiative „Choosing wisely“ Listen von ärztlichen Leistungen, die sich als wirkungslos oder sogar als schädlich erwiesen. Um Überbehandlung zu vermeiden, soll nun auch in Deutschland das Bewusstsein dafür geschärft werden. – Der Hausarzt
Der Vorstandsvorsitzende der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), Ingo Kailuweit, hat kritisiert, Patienten in Deutschland gingen doppelt so häufig zum Arzt wie nötig. „Die Hälfte dieser Arztbesuche ist überflüssig. Wir haben nicht zu wenig Ärzte, sondern zu viele Arztkontakte“, sagte er der Bild-Zeitung. Nicht Vermittlungs- sondern Verteilungsprobleme seien der wahre Grund für fehlende Facharzttermine. Schuld seien also die Ärzte: Patienten würden häufig falsch behandelt und müssten dann abermals Ärzte aufsuchen. – FAZ
Ältere, chronisch und mehrfach erkrankte Menschen kommen häufig mit der Vielzahl ihrer Medikamente nicht zurecht. Dies kann zu einem üblen Cocktail führen – mit tödlichem Ausgang. „Fünf Medikamente gleichzeitig eingenommen hilft oft nicht, sondern macht krank“, sagte Brysch weiter. Ein Cocktail mit mehreren Medikamenten könne sogar giftig wirken und zum Tode führen. Laut Gesundheitsministerium sind schätzungsweise rund 250.000 Klinikeinweisungen jährlich auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen. – ZEIT
Willst du den Körper heilen,
mußt du zuerst die Seele heilen.
Platon
Pharmakonzerne und Ärzte geben sich alle Mühe, neue Krankheitsbilder zu kreieren. Der Selbstoptimierungsdruck macht etliche Menschen zu willigen Patienten. „Sexuelle Dysfunktion“ bei der Frau ist eine inzwischen zur Krankheit erhobene Störung. Kriterien, die diese genauer definieren, gibt es zwar nicht, dennoch liefert die „Krankheit“ den Stoff für zahlreiche Vorträge und Artikel. Gesponsert werden solche Kampagnen von Pharmaunternehmen mit dem Ziel, medikamentös zu intervenieren, wie bei der „erektilen Dysfunktion des Mannes“. Dass es sich oft nur um einen psychologisch oder sozial grundierten Mangel an sexuellem Verlangen handelt, interessiert die Campaigner nicht. Wo Unbehagen ist, soll Krankheit werden – so das Motto. Und für alle gibt es Abhilfe – so das Versprechen.
„Disease Mongering“ nannte die Journalistin Lynn Payer schon 1992 dieses Phänomen, was sich ins Deutsche nicht wirklich gut übersetzen lässt. Gemeint ist eine Kombination aus dem Erfinden von Krankheiten und dem Vermarkten. Oder, wie es Gisela Schott (siehe Interview) nennt, der Handel mit Krankheiten („selling sickness“). Wie bei jedem anderen industriellen Produkt wird zunächst ein neuer Markt mit neuen Abnehmern erzeugt. Zunächst werde Werbung für eine neue Krankheit gemacht – dann für das sie bekämpfende Medizinprodukt.
Eine andere Methode, den Absatzmarkt für Arzneimittel zu vergrößern, ist die Verschiebung von Grenzwerten, etwa bei Blutzucker oder Bluthochdruck. Mit jeder Grenzwertverschiebung nach unten erweitert sich der Absatz für Cholesterinhemmer, Blutdrucksenker und andere Medikamente.
Ein Beispiel für das Zusammenspiel von Präventionsfuror und der Kommerzialisierung des ärztlichen Arbeitsfeldes sind die sogenannten individualisierten Gesundheitsleistungen, kurz IGeL. Der Monitor belegt, dass viele IGe-Leistungen völlig überflüssig, teilweise sogar schädlich sind. Inzwischen gibt es Ratgeber für erfolgreiches „Igeln“, dieses Marktsegment bringt den Ärzten inzwischen über eine Milliarde Euro ein. – Freitag
Heilig sei dir der Tag. – Goethe
http://bluesdiary.com/wp/audio/Annett_Louisan_-_Schoener_starker_Tag.mp3
Annett Louisan – Schöner starker Tag
Gesundheit fällt nicht vom Himmel, Krankheit ist nicht Schicksal. Wie ich heute lebe und was ich heute säe, werde ich morgen ernten: Liebe oder Haß, Gesundheit oder Krankheit, Leben oder Tod. Amen.
Alles, Alles rächt sich erst nachträglich! Deshalb glauben so Viele, daß sie fein raus sind, obzwar sie zehn Jahre später unfein dran sind!
Peter Altenberg
! Choosing Wisely ! Weise wählen!
- Choosing Wisely – Offizielle Homepage der Bewegung
- Wikipedia – Choosing Wisely
- ÄrzteZeitung – Initiative gegen überflüssige Therapie – Choosing Wisely
- Der Hausarzt – Choosing Wisely : Ein Vorbild für Deutschland? – PDF
- Deutschlandfunk – Initiative „Choosing wisely“ : Zuviel des Guten
- DocMikeEvans – Do More Screening Tests Lead to Better Health?
- FAZ – Krankenkassen-Chef : „Die Hälfte der Arztbesuche sind überflüssig“
- FAZ – Skandal um Krankenkassen : Wie krank ist unser Gesundheitssystem?
- FAZ – AOK wegen Manipulationen bestraft
- FR – Kriminalität im Gesundheitswesen : „Korruption findet ihren Weg“
- Freitag – Sie sehen ja übel aus!
- Gesundheitsstadt Berlin – „Choosing wisely“ kommt nach Deutschland
- SZ – KKH Krankenkasse : Ärzte greifen zu schnell zum Messer
- SZ – Gesundheit : Leiden wegen der Fehler anderer
- SZ – Medizin, die mehr schadet als nützt – Video
- SWR Nachtcafé – Wenn Medizin uns krank macht – Video
- ZEIT – Ältere Menschen bekommen zu viele Medikamente
- ZEIT – Kassenchef wirft Ärzten Abrechnungsbetrug vor
- ZEIT – Ärzte : Wenn das Tricksen chronisch wird
Das Rezept des Arztes ist wie ein Los in der Lotterie
– es kann das rechte sein.
Arthur Schopenhauer
Jeder Tag, den du morgens betrittst, ist heiliger Grund. Mach keine Müllkippe draus.
Rudi Lehnert
Und wenn Sie beim Putzen Ihrer Seele & Pflegen Ihrer Gesundheit gerne gute Musik hören, Bluesdiary hat den Soundtrack dazu.
http://bluesdiary.com/wp/audio/Hosea_Hargrove_-_I_Love_My_Life.mp3
Hosea Hargrove – I Love My Life
When you’re in trouble,
the Blues is the man’s best friend.
Otis Spann
The Blues is the roots and the rest are the fruits.
Willie Dixon